Private Rentenversicherung: Optionen für deine Altersvorsorge

Eine private Rentenversicherung kann dein Renteneinkommen erhöhen und deinen Ruhestand absichern. Wir zeigen dir, wie das geht.
Dr. Chris Mulder

Dr. Chris ist ein ehemaliger leitender Wirtschaftswissenschaftler und Manager beim Internationalen Währungsfond und der Weltbank. Er ist einer der Mitbegründer von Hypofriend.

Veröffentlicht am 25. Nov. 2022 Veröffentlicht am 25. Nov. 2022 . Aktualisiert vor 14 Tagen

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Dr. Chris ist ein ehemaliger leitender Wirtschaftswissenschaftler und Manager beim Internationalen Währungsfond und der Weltbank. Er ist einer der Mitbegründer von Hypofriend.

Um deine Rente aufzustocken, kann eine private Rentenversicherung die beste Option sein, da sie im Idealfall steuerliche Vorteile bei geringen Kosten bieten kann und das beste Potenzial für eine hohe Rendite hat, wenn sie in ETFs investiert wird. Es gibt jedoch einige Fallstricke, die du vermeiden musst, um eine gute Rendite für deine Beiträge zu erzielen. Wir zeigen dir, wie es geht.

Die wichtigsten Punkte

  • Vergiss die klassische private Rentenversicherung mit einer garantierte Auszahlung. Das klingt zwar verlockend, ist aber ein sicherer Weg, um eine sehr niedrige Rendite zu erzielen oder sogar Geld zu verlieren. Bei diesen Produkten werden deine Beiträge in Anleihen mit niedrigen Zinssätzen investiert. Zudem haben sie meist ziemlich hohe laufende Kosten, die deine Rendite weiter schmälern.
  • Teilgarantien, die heute in vielen neuen Verträgen zu finden sind, sollten ebenfalls vermieden werden. Bei diesen Verträgen ist die Rendite für den garantierten Teil ebenfalls negativ.
  • Die private Rentenversicherung mit Kapitalauszahlung hat steuerliche Vorteile, ist flexibel und vermeidet die direkten und indirekten hohen Kosten einer Leibrente, die andere Rentenprodukte unattraktiv machen.
  • Mit einer privaten Rentenversicherung kannst du einfach in einen breit gestreuten Aktienindex investieren und dein Renteneinkommen langfristig maximieren. Es ist besser, sich nicht von zu vielen Anlagemöglichkeiten oder aktivem Management locken zu lassen. Das zahlt sich nicht aus. Am wichtigsten ist es, einfach einen Anbieter zu finden, der die Kosten minimiert und dir die wichtigsten Investmentoptionen bietet.
  • Kostengünstige private Rentenversicherungen sind besser, als über einen Broker oder eine Bank direkt in ETFs zu investieren, vor allem wenn du dein Portfolio regelmäßig umschichtest, da sie deine Gewinne besser vor Steuern schützen.
  • Wenn private Rentenversicherungen einen großen Teil deines Altersvorsorgeplans ausmachen, solltest du in Betracht ziehen, mehrere Verträge mit Kapitalauszahlungen in verschiedenen Zeiträumen abzuschließen, um deine Steuerlast zu optimieren.
  • Private Rentenversicherungen: Ein allgemeiner Überblick

    Private Rentenversicherungen sind sehr flexible Rentenprodukte, und es gibt unzählige Optionen auf dem Markt, die von etlichen Versicherungsunternehmen angeboten werden. Die Grundfunktion ist einfach: Du zahlst jeden Monat oder jedes Jahr einen Teil deines Einkommens ein, damit du im Ruhestand eine private Rente zusätzlich zur gesetzlichen Rente erhältst. Deine Beiträge werden so lange angelegt, bis du die Auszahlung beantragst. Und da kommen wir auch schon zu den entscheidenden Unterschieden der verschiedenen angebotenen Versicherungen: die Art und Weise, wie sie deine Beiträge anlegen.

    Bei privaten Rentenversicherungen kannst du in der Regel wählen, wie du deine Rente im Ruhestand ausbezahlt haben möchtest: nämlich als einmalige Kapitalauszahlung oder als monatliche Leibrente. Meistens musst du das nicht direkt bei Vertragsabschluss entscheiden, sondern kannst das zu einem späteren Zeitpunkt tun.

    Solltest du sterben, bevor du dir deine private Rentenversicherung auszahlen lässt, wird das bis zu deinem Tod aufgebaute Kapital einschließlich der Rendite an deine Erben ausgezahlt. Die Summe, die im Falle deines Todes an die Begünstigten ausgezahlt wird, ist steuerfrei. Die monatliche Rentenoption ist nicht dauerhaft vererbbar, aber in vielen Fällen gibt es eine Rentengarantiezeit von normalerweise 10 Jahren. Wenn du die Rentenversicherung abschließt und kurz darauf stirbst, wird also deine Rente bis zum Ende der Garantiezeit an deinen Erben ausgezahlt.

    Zusätzliche Optionen bei der privaten Rentenversicherung

    Bei vielen privaten Rentenversicherungen hast du die Möglichkeit, als Ergänzung eine Berufsunfähigkeitsversicherung, eine Hinterbliebenenrente oder eine zusätzliche Unfallversicherung einzuschließen. Du kannst dich auch gegen Situationen versichern, in denen es schwierig ist, deine Beiträge zu zahlen, zum Beispiel wenn du erwerbslos oder mittellos wirst.

    Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es in der Regel günstiger ist, diesen zusätzlichen Schutz separat abzuschließen. Außerdem bleibst du so flexibler, wenn du Liquiditätsprobleme hast. Denn wenn du dann deine Beiträge zu deiner privaten Rentenversicherung für eine kurze Zeit reduzierst, hat das keinerlei Auswirkungen auf deinen (separat abgeschlossenen) Versicherungsschutz.

    Die optimale Strukturierung deiner privaten Altersvorsorge

    In den allermeisten Fällen würden wir davon abraten, eine Annuität (Leibrente) zu wählen. Der Grund dafür ist, dass diese Rentenart in niedrig verzinste Anleihen investiert werden und mit hohen Kosten verbunden sind. Nur wenn du damit rechnest, über 100 Jahre alt zu werden, lohnen sie sich wirklich. Deshalb ist es nur dann sinnvoll, eine Leibrente für den Ruhestand zu wählen, wenn kein Anlagerisiko eingegangen werden kann oder wenn Alternativen wie eine Anlageimmobilie nicht zur Verfügung stehen.

    Wenn du dich für die Option eines Einmalbetrags entscheidest, vermeidest du die indirekten Kosten der Rente, bleibst flexibel und hast immer die Möglichkeit, später im Leben doch noch eine Rentenversicherung mit Leibrente abzuschließen. Mit der privaten Rentenversicherung von Pensionfriend lassen sich die Beträge jedes Jahr (und darüber hinaus) auszahlen. So kann dein Vermögen weiterhin investiert werden.

    Du kannst jederzeit einen Teil deines Vermögens für eine Annuität verwenden. Dies kann im späteren Leben von Vorteil sein, wenn man sich nicht mit einem zu hohen Anlagerisiko belasten und mehr Sicherheit haben möchte. Die Leibrente ist zu diesem Zeitpunkt viel vorteilhafter, da du bereits länger von hohen Renditen und niedrigen Kosten profitiert hast. Außerdem sinkt der Steuersatz auf die Rente mit dem Alter. Auch wenn die Zinssätze viel höher sind, kann die Leibrente wieder attraktiver werden. Mehr dazu weiter unten.

    Fazit: Du musst dich nicht sofort entscheiden. Aber wähle einen Vorsorgeplan, der dir die Flexibilität gibt, zu geringen Kosten weiter zu investieren und den Einmalbetrag häufig und immer wieder zu geringen Kosten zu entnehmen.

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    Drei verschiedene Arten der privaten Rentenversicherung, aber nur eine wirklich lohnenswerte Option

    Wenn du deinen gewohnten Lebensstandard im Ruhestand mit einer privaten Rentenversicherung sichern möchtest, solltest du genau darauf achten, welche Form der privaten Rentenversicherung du wählst.

    1. Zum einen gibt es das ‚klassische Modell‘ der privaten Rentenversicherung. Hier bekommst du eine hundertprozentige Garantie auf deine eingezahlten Beiträge. Sie ist aber auch an den Garantiezinssatz (offiziell: ‚Höchstrechnungszins‘) von derzeit nur 0,25 % gebunden. Diese Garantie hat zur Folge, dass klassische private Rentenversicherungen deine Beiträge sehr konservativ in Anleihen mit niedrigen oder sogar negativen Renditen investieren. Da zusätzlich noch die laufenden Kosten von der (minimalen) garantierten Rendite abgezogen werden, ist deine Nettorendite höchstwahrscheinlich sogar ziemlich deutlich im Minus.

      Wenn deine Rendite etwa den garantierten 0,25 % entspricht, die laufenden Kosten aber 2 % pro Jahr betragen (das ist ein ziemlich übliches Kostenniveau), dann verlierst du mit der Rentenversicherung mit Garantie 1,75 % pro Jahr!

    2. Mittlerweile versuchen die Versicherer, das Problem der klassischen privaten Rentenversicherung durch Teilgarantien zu lösen. Bei diesem 'neuen klassischen Modell' kannst du die Höhe der Garantie wählen und wenn es eine Outperformance gibt, werden diese Gewinne besser investiert.

      Im Grunde ist das aber immer noch der gleiche Wein in neuen Schläuchen. Es ist nicht besser als das klassische Modell. Solange die Anleiherenditen niedrig oder negativ sind, bringt der Garantieteil de facto keinerlei Rendite. Die hohen Kosten bleiben aber bestehen, sodass du am Ende wieder eine deutlich negative Rendite erhältst. Du hast mehr davon, den ‚garantierten‘ Teil deiner Geldanlage auf ein Sparbuch anzulegen oder damit dein Immobiliendarlehen abzubezahlen.

    3. Deshalb würden wir dir umso mehr raten, die dritte Form der privaten Rentenversicherung zu wählen: eine ETF-basierte Rentenversicherung. Mit dieser Form hast du zwar keine Garantien mehr, aber du hast die Chance, von den Entwicklungen eines breit gefächerten Aktienmarktes zu profitieren.

      Das Gute an ETFs ist, dass sie langfristig sogar sicherer sind als Staatsanleihen, weil sie vor Inflation schützen und höhere Renditen erwirtschaften, da Aktien mit der Wirtschaft Schritt halten (einschließlich Inflation und Realwachstum).

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    Kosten und Gebühren für private Rentenversicherungen

    Wir haben bereits erklärt, dass wir das „klassische“ Modell der privaten Rentenversicherung oder das „neue klassische“ Modell auch wegen der teilweise sehr hohen Gebühren nicht empfehlen. Deshalb wollen wir im Folgenden nur auf die Gebühren der von uns empfohlenen ETF-basierten privaten Rentenversicherung eingehen.

    Um die Gesamtkosten einschätzen zu können, werden für jeden Vertrag die Effektivkosten ausgewiesen. Diese geben an, wie sehr die jährliche Rendite durch Gebühren und Kosten vermindert wird. Wenn für die Fonds in deinem Vertrag etwa Nettorendite von 6 % prognostiziert wird und dein Vertrag 2 % Effektivkosten hat, hast du eine Nettorendite von 4 %. Mithilfe der Effektivkosten kannst du verschiedene Produkte und Verträge direkt miteinander vergleichen, da sie die Auswirkungen aller Gebühren auf die Rendite darstellen. In der Regel liegen die effektiven Kosten zwischen 1,4 und 2 %, aber wir haben auch schon Verträge mit Effektivkosten von 3,5 % und 1 % gesehen.

    Und obwohl der Unterschied zwischen 1 % und 1,4 % vielleicht nicht so groß klingt, kann er auf lange Sicht einen erheblichen Unterschied ausmachen!

    effektivkosten

    Die effektiven Kosten setzen sich aus mehreren Elementen zusammen, darunter Abschlussgebühren, Gebühren auf die eingezahlten Beträge, jährliche Gebühren auf das aufgebaute Gesamtkapital und monatliche Fixkosten. Vor allem die Abschlussgebühren können ziemlich verheerend sein. Viele Unternehmen verlangen bis zu 2,5 % der gesamten Versicherungssumme, die du z. B. für 30 Jahre im Voraus zahlen sollst. Das bedeutet, dass es viel länger dauert, bis dein Kapital Renditen abwirft. Und falls du dich entscheidest, deine Beitragszahlungen einzustellen, hast du dadurch Kosten, die viel höher sind als die ursprünglich angegebenen Effektivkosten.

    Auch wenn die Wertentwicklung nicht wie im Vorfeld prognostiziert ausfällt, zahlst du relativ gesehen mehr als die Effektivkosten, da diese auf den angegebenen Renditeerwartungen beruhen. Wir raten dir daher dringend, für deine private Rentenversicherung einen Anbieter zu wählen, dessen Gebühren hauptsächlich – oder noch besser: ausschließlich – auf dem tatsächlichen Kapital basieren.

    Tipp: Während die meisten Versicherungsgesellschaften bei der Berechnung der Effektivkosten den teuersten Fonds zugrunde legen, betrachten andere den kostengünstigsten Fonds. Das kann einen erheblichen Unterschied ausmachen, daher solltest du beim Vergleich der Effektivkosten genau hinsehen.

    Noch ein Tipp: Im Vertrag geben die Anbieter auch die maximalen Kosten für die Kündigung wegen Vertragswechsel und die Kündigung mit Auszahlung an. Wir sind bei unserer Recherche auf teilweise sehr hohe Strafgebühren für die Kündigung von Verträgen gestoßen, z. B. den vollständigen Verzicht auf die Rendite. Überprüfe diese Klauseln deshalb sorgfältig und überlege dir, ob du nicht doch lieber deine nur Beitragszahlungen einstellst, anstatt zu kündigen. In der Rentenphase wird außerdem von manchen Anbietern eine einmalige Verwaltungsgebühr von normalerweise 1,75 % für die Auszahlung erhoben.

    Du siehst also, dass die Gebühren deine Rendite erheblich schmälern können. Sei dir bewusst, dass Versicherungsvertreter in der Regel für teure Produkte mehr Provision erhalten. Es lohnt sich also, bei der Wahl deiner privaten Rentenversicherung genau hinzuschauen.

    Steuervorteile und Nachteile von privaten Rentenversicherungen

    In der Einzahlungsphase gibt es bei deiner privaten Rentenversicherung keine Steuervorteile, du kannst deine Beiträge also nicht von der Steuer absetzen. Dafür gibt es aber einige mögliche Steuervorteile in der Auszahlungsphase. Wie groß diese Vorteile sind, hängt davon ab, wie und wann du dir dein Kapital auszahlen lässt.

    Renteneinkommen und Steuern: Eine ziemlich komplexe Angelegenheit

    Wenn du dir deine private Rentenversicherung als Leibrente auszahlen lässt, ist nur ein Teil deiner monatlichen Rente steuerpflichtig. Beachte aber, dass die Steuer nicht nur auf deine Gewinne, sondern auf die gesamte Rentenzahlung, also auch auf deine Beiträge erhoben wird.

    Wie hoch der steuerpflichtige Teil der Rente ist, hängt davon ab, wann deine Rente beginnt. Für jedes Renteneintrittsalter gibt es einen anderen Prozentsatz der Rente, der besteuert werden kann. Generell gilt: Je älter du bist, desto niedriger ist der Steuersatz.

    Nur der sogenannte ‚Ertragsanteil‘ ist steuerpflichtig. Wenn du zum Beispiel mit 62 Jahren in Rente gehst, sind nur 21 % deiner Rente steuerpflichtig. Wenn du also eine monatliche Rente von 1000 € erhältst und dein persönlicher Einkommenssteuersatz 30 % beträgt, musst du 30 % × 21 %× 1000 € = 63 € pro Monat an Einkommenssteuer zahlen oder etwa 6 % auf deine gesamte Bruttorente. Der Ertragsanteil der besteuerten Rente bleibt während der gesamten Auszahlungsphase konstant.

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    In der zweiten Tabelle auf dieser Seite findest du eine Übersicht über die Ertragsanteile für alle Altersstufen von 50 bis 100 Jahren.

    Hinweis: Du zahlst den im obigen Beispiel berechneten Steuersatz von 6 % auf die gesamte Summe und nicht nur auf den Gewinn deiner Investition! Wenn die Rendite deiner privaten Rentenversicherung also schlecht ist, ist der Steuersatz tatsächlich relativ hoch –und umgekehrt. Aus steuerlicher Sicht ist es also keine gute Idee, in Produkte mit geringer Rendite (z. B. solche mit hohen Garantien) zu investieren und dann eine Leibrente zu beziehen. Ein Beispiel:

    Bei einem Investment von 200 €, Kapitalgewinnen von 800 € und einer Steuer von 63 werden deine Gewinne zu einem Satz von 63 € / 800 € = 8 % besteuert.

    Bei einem Investment von 900 € und Kapitalgewinnen von nur 100 € und einer Steuer von 63 € werden deine Gewinne dagegen mit einem Satz von 63/100 = 63 % besteuert.

    Da der Ertragsanteil nur vom Alter abhängt, in dem du mit der Auszahlung beginnst, ist es aus steuerlicher Sicht vorteilhaft, möglichst jung eine private Rentenversicherung abzuschließen, wenn du dich eine Leinrente beziehen möchtest. So hast du einen langen Zeitraum, um eine möglichst hohe Rendite aufzubauen. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass du die Option der Kapitalabfindung eher dann wählen solltest, wenn die Laufzeit deiner privaten Rentenversicherung recht kurz ist.

    Deutlich reduzierte Steuerlast, wenn du die Kapitalabfindung wählst

    Die Option der Kapitalabfindung, also der Auszahlung des gesamten Kapitals deiner privaten Rentenversicherung, unterliegt nur der Kapitalertragssteuer, d. h. einer Steuer auf den Ertrag deiner Investition nach Abzug aller Kosten. Der Steuersatz in Deutschland beträgt pauschal 25 % zuzüglich eines Solidaritätszuschlags von 5,5 % auf die gezahlte Steuer, also insgesamt 26,375 %. Die ersten 801 € pro Jahr sind steuerfrei.

    Wenn du die Kapitalabfindung nach deinem 62. Lebensjahr wählst und deine private Rentenversicherung bis dahin mindestens 12 Jahre gehalten hast

    • fungiert deine private Rentenversicherung als eine Art ‚Steuerklammer‘ und du zahlst nur ein einziges Mal Kapitalertragssteuer, nämlich dann, wenn du dir dein Geld auszahlen lässt. (Wenn du stattdessen ein ETF-Portfolio direkt bei einem Broker hättest, müsstest du jedes Jahr Steuern auf die Gewinne zahlen, die über den Schwellenwert hinausgehen. Der große Nachteil dabei ist, dass die von dir gezahlten Steuerabzüge nicht mehr investiert sind und keine Rendite mehr für dich erwirtschaften können.)

    • Außerdem muss nur die Hälfte der Gewinne aus deinen Investitionen versteuert werden.

    Es kann vorteilhaft sein, deine Auszahlungen in verschiedenen Teilbeträgen vorzunehmen, um deine Steuerlast zu verringern. Höchstwahrscheinlich wirst du nicht mehr als die normale Kapitalertragssteuer von 26,375 % zahlen.

    Auch wenn du die ETFs umschichtest, um dein Portfolio neu zu gewichten, musst du jedes Mal Steuern auf deine erzielten Gewinne zahlen. Deshalb bekommst du mit einer kostengünstigen ETF-basierten privaten Rentenversicherung langfristig mehr Rendite, als wenn du selbst in ETFs investierst.

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    Um deine Steuerlast zu optimieren, kann es sinnvoll sein, mehrere private Rentenversicherungen abzuschließen und sie dir zu unterschiedlichen Zeitpunkten auszahlen zu lassen. Bei der flexiblen privaten Rentenversicherung, wie du sie mit dem Pensionfriend Altersvorsorgeplan erhältst, kannst du dann im Laufe der Zeit Beiträge zu den verschiedenen Verträgen hinzufügen, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

    Sofortrente mit Einmalzahlung

    Du kannst eine private Rentenversicherung auch nutzen, um eine Sofortrente zu erhalten. Bei dieser Option zahlst du einmalig einen gewissen Pauschalbetrag ein und erhältst dann im Gegenzug eine Sofortrente – für den Rest deines Lebens. Du hast auch die Möglichkeit, eine sogenannte ‚dynamische Rente‘ zu wählen, bei der du in manchen Phasen deines Ruhestands eine höhere und in anderen Phasen eine niedrigere Rentenzahlung haben möchtest.

    Die Option der Sofortrente bietet sich vorwiegend dann an, wenn du kurz vor dem Ruhestand stehst und über einen größeren Geldbetrag verfügst, z. B. vom Verkauf einer Immobilie, einer Erbschaft oder der Auszahlung einer Lebensversicherung.

    Bei den aktuellen Zinssätzen und der Art und Weise, wie Versicherungsgesellschaften die Lebenserwartung berechnen, ist die Sofortrente allerdings relativ unattraktiv. Bei einer Auszahlung von 100.000 € kannst du zum Beispiel ab dem 67. Lebensjahr eine monatliche Bruttorente von rund 330 € erwarten. Du müsstest also ziemlich alt werden und die Rente mehr als 22 Jahre lang beziehen, nur um dein eingezahltes Kapital zurückzubekommen. 

    Im Allgemeinen lohnt es sich mehr, in ein Eigenheim zu investieren oder so viel wie möglich als freiwilligen Beitrag in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen. Auch ein zusätzliches Jahr zu arbeiten, um einen noch größeren Puffer zu schaffen, und dieses Geld dann gewinnbringend in ETFs zu investieren, würde dir einen größeren Spielraum im hohen Alter verschaffen.

    Wenn du aber diese Möglichkeiten nicht hast und sichergehen willst, dass du ein garantiertes Mindesteinkommen für den Rest deines Lebens hast, dann kann die Sofortrente für dich die passende Wahl sein.

    Kapitallebensversicherung oder private Rentenversicherung? 

    Hinweis: Viele Kapitallebensversicherungen haben faktisch die gleichen Wahlmöglichkeiten wie private Rentenversicherungen, weshalb wir uns nur auf letztere beziehen. Beide Produkte können zum Beispiel mit Kapitalauszahlungen und Lebensversicherungsoptionen gewählt werden. Entscheidend ist, welche Optionen für dich die passenden sind, und nicht wie sie heißen.