Drei Säulen der Altersvorsorge: Dein cleverer Guide zum deutschen Rentensystem

Das deutsche gesetzliche Rentensystem ist gut, aber nicht ausreichend. Nutze diesen vollständigen Guide, um dich im deutschen Rentensystem zurechtzufinden, kostspielige Fehler zu vermeiden und herauszufinden, welche Optionen für dich am besten funktionieren.
Dr. Chris Mulder

Dr. Chris ist ein ehemaliger leitender Wirtschaftswissenschaftler und Manager beim Internationalen Währungsfond und der Weltbank. Er ist einer der Mitbegründer von Hypofriend.

Aktualisiert am 24. November 2025

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Dr. Chris ist ein ehemaliger leitender Wirtschaftswissenschaftler und Manager beim Internationalen Währungsfond und der Weltbank. Er ist einer der Mitbegründer von Hypofriend.

Das 3-Säulen-Modell: Die Altersvorsorge in Deutschland

Die Altersvorsorge ruht im deutschen Rentensystem auf drei Säulen:

Die erste Säule ist für die meisten Menschen die gesetzliche Rentenversicherung (GRV). Die zweite Säule besteht aus der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Und die dritte Säule umfasst verschiedene Formen der privaten Rentenversicherung. Einige von ihnen werden teilweise vom Staat bezuschusst.

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Was aber bedeuten diese drei Säulen für dich? Und wie kannst du sie nutzen, um einen entspannten, finanziell sicheren Ruhestand zu genießen? Schauen wir uns die einzelnen Säulen einmal genauer an:

Wie hoch ist die Durchschnittsrente in Deutschland?

Die durchschnittliche gesetzliche Bruttorente in Deutschland liegt bei etwa 1.102 € pro Monat. Für Männer lag sie bei 1.431 € und für Frauen bei nur 930 €. Dies sind Zahlen der Deutschen Rentenversicherung für das Jahr 2023. Inzwischen dürften die Durchschnittsrenten um weitere 8,5 % gestiegen sein, da der Rentenwert entsprechend angehoben wurde.

Laut dem Statistischen Bundesamt liegt das durchschnittliche Netto-Gesamtrenteneinkommen in Deutschland bei etwa 1.990 € pro Monat. Einer von fünf Rentnern erhält jedoch ein Nettoeinkommen von weniger als 1.400 € pro Monat.

Deutschlands Ziel für das sogenannte Rentenniveau – also das Verhältnis der gesetzlichen Rente zum letzten Arbeitseinkommen – liegt bei etwa 48 %.

Gibt es eine Mindestrente in Deutschland?

Nein, es gibt keine gesetzliche Mindestrente. Wenn du jedoch keine anderen Einkommensquellen und so gut wie kein Vermögen hast (weniger als 10.000 € Wert pro Person), gewährt Deutschland die sogenannte Grundsicherung. Diese deckt die Lebenshaltungskosten einschließlich der Miete ab. Du kannst dies also als ultimatives Sicherheitsnetz sehen, aber es sollte nicht die Basis deiner Ruhestandsplanung sein. Lies dazu mehr in unserem Artikel hier (in Englisch).

Gesetzliche Rentenversicherung: die wichtigsten Punkte

Die gute Nachricht ist: Die gesetzliche Rente, die du in Deutschland bekommen kannst, ist höher als in vielen anderen Ländern. Allerdings solltest du dich nicht ausschließlich darauf verlassen. Denn der Betrag, der dir im Ruhestand ausgezahlt wird, hängt stark davon ab, wie viel und wie lange du während deines Arbeitslebens eingezahlt hast. Wenn du aber mehrere Jahrzehnte nicht in das System eingezahlt hast oder nur in Teilzeit beschäftigt warst, wird die gesetzliche Rente nicht zum Leben reichen und schon gar nicht, um deinen Lebensstil aufrechtzuerhalten.

Selbst wenn du dein ganzes Leben lang eingezahlt hast und ein Eigenheim besitzt, reicht die gesetzliche Rente oft nicht aus. Der große Vorteil der gesetzlichen Rente ist jedoch, dass sie beinahe jährlich angepasst wird und so zumeist mit der Inflation Schritt hält. Ein weiterer großer Vorteil: Du erhältst sie ab Renteneintritt für den Rest deines Lebens, unabhängig davon, wie lange du lebst. Bei der Planung deines Renteneinkommens ist es daher wichtig zu wissen, wie hoch diese Basisrente sein wird, mit der du immer rechnen kannst, und auch was geschieht, wenn du ins Ausland ziehen solltest.

Muss ich Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen?

Wenn du erwerbstätig bist, hast du im Grunde kaum eine Wahl.

Praktisch alle Erwerbstätigen in Deutschland müssen in das offizielle Rentensystem der gesetzlichen Rentenversicherung einzahlen. Und diejenigen, die nicht der Beitragspflicht unterliegen, können sich freiwillig versichern. Das gilt insbesondere für Selbstständige, Freiberufler/innen oder nicht erwerbstätige Erwachsene, wie Mütter oder Väter, die zu Hause bleiben.

TIPP: Dieser freiwillige Beitrag kann durch Beiträge zwischen 100,07 € und 1.497,30 € pro Monat geleistet werden. 

Wir haben ausgerechnet, dass es am meisten Sinn ergibt, einen freiwilligen Beitrag zu leisten, wenn du bereits etwas älter bist (etwa 50–55 Jahre). Das gilt besonders, wenn du weiblich oder gut ausgebildet bist, da du statistisch länger leben wirst und daher mehr Jahre von der gesetzlichen Rente profitierst. Auch wenn du risikoscheu bist oder nicht viele andere Ersparnisse hast, ist es sinnvoll, ab dem mittleren Alter mehr in die gesetzliche Rente einzuzahlen, wenn du dazu in der Lage bist.

Ab wann bekomme ich meine gesetzliche Rente ausbezahlt?

Die Regelaltersgrenze liegt aktuell bei 66 Jahren und zwei Monaten und wird bis 2029 schrittweise auf 67 Jahre angehoben. Wenn du also nach 1964 geboren wurdest, musst du bis zum Alter von 67 Jahren arbeiten, um die volle Rente zu erhalten.

Da die Lebenserwartung stetig ansteigt, gehen wir davon aus, dass das normale Renteneintrittsalter pro Jahrzehnt um etwa ein Jahr steigen wird. Wenn du also heute 30 Jahre alt bist, kannst du damit rechnen, dass du deine gesetzliche Rente erst mit ca. 70 Jahren beziehen kannst.

Kann ich früher in Rente gehen?

Ja, du kannst früher in Rente gehen, aber dann erhältst du auch eine geringere Rente. Es sei denn, du bist mindestens 63 Jahre alt und erfüllst 45 Jahre Mindestversicherungszeit (die sogenannte Wartezeit) für die abschlagsfreie Rente für 'besonders langjährig Versicherte'. Alle anderen, die 63 Jahre oder älter sind und mindestens 35 Jahre Wartezeit erfüllt haben, können vorzeitig in Rente gehen, jedoch mit Abschlägen.

Jeder Monat, den du früher in Rente gehen willst, kostet dich dann einen Abzug von 0,3 % auf deine monatliche Rente. Um das zu vermeiden, kannst du vor dem offiziellen Beginn deiner Rente ab dem 50. Lebensjahr Sonderzahlungen leisten. Das ist eine relativ attraktive Option und sollte auf jeden Fall in Betracht gezogen werden, wenn du früher in Rente gehen willst. In diesem Fall ist es sinnvoll, die Sonderzahlungen auf mehrere Jahre zu verteilen, um deine steuerlichen Abzugsgrenzen nicht zu überschreiten.

Rentenberechnung: Wie viel Rente bekomme ich später?

Deine Rente wird in erster Linie durch die Anzahl der Rentenpunkte bestimmt, die du gesammelt hast (offiziell: ‚Entgeltpunkte‘). Für jedes Jahr, in dem du einen Beitrag zum Durchschnittseinkommen geleistet hast, erhältst du einen Punkt. Das Durchschnittseinkommen wird jedes Jahr neu berechnet; derzeit erhältst du einen Rentenpunkt für 50.293 € jährliches Bruttoeinkommen. Wenn du weniger verdienst, bekommst du proportional weniger Punkte, und wenn du mehr verdienst, bekommst du proportional mehr Rentenpunkte.

Die Zahl der Rentenpunkte, die du sammeln kannst, ist nach oben hin limitiert. Im Jahr 2025 liegt die Obergrenze bei 1,92 Punkten für alle Einkommen ab 96.600 €.

Um deine Rente zu berechnen, musst du diese Rentenpunkte mit dem aktuellen Rentenwert multiplizieren, der in Westdeutschland derzeit 40,79 € beträgt.

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Hinweis: Auf diese Rente musst du noch Steuern zahlen, sie wird also noch weiter gekürzt!

Um den Nettowert deiner persönlichen Rente einschätzen zu können, ist es wichtig, den zukünftigen Wert der Rentenpunkte zu prognostizieren, zu wissen, wie viele Punkte du noch ansammeln wirst, und die Besteuerung zu verstehen.

Nutze unseren Rentenpunkte-Rechner, um herauszufinden, wie viele Rentenpunkte du bereits gesammelt hast und wie hoch deine gesetzliche Rente basierend auf deinen Karriereaussichten sein wird.

Unsere Prognose berücksichtigt die Bevölkerungsdynamik und das zu erwartende allgemeine Wachstum der Löhne. Du kannst den Rechner auch nutzen, um die Auswirkungen verschiedener Optionen zur Ergänzung deiner Rente zu analysieren und diejenigen mit dem höchsten Nettoeffekt zu wählen.

Vergleiche unsere Einschätzung auch mit der offiziellen Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung (DRV), die du jährlich erhältst (wenn du älter als 27 bist und mindestens 5 Beitragsjahre hast). Beachte jedoch, dass diese offizielle Prognose statisch ist und nicht modelliert, wie sich der Rentenwert oder dein Einkommen im Laufe der Zeit entwickeln. Die DRV sollte eigentlich unser Modell für eine realistische Prognose nutzen, aber ein solch rationaler Ansatz scheint politisch schwierig zu sein.

Rentenzahlung ins Ausland: Was gilt bei einer Auswanderung?

Du hast Anspruch auf deine Rente, egal wo du lebst. Achte jedoch auf die Doppelbesteuerung. Glücklicherweise haben über 90 Länder ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Deutschland – von Australien bis Russland –, das verhindert, dass deine Rente zweimal besteuert wird.

Beitragserstattung: Wann bekomme ich Rentenbeiträge zurück?

Eine Erstattung zu beantragen ergibt selten Sinn, es sei denn, du hast die Mindestversicherungszeit von 5 Jahren noch nicht erreicht. Wir haben einen speziellen Artikel zu diesem Thema.

Altersvorsorge leicht gemacht

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Riester-Rente: Für wen lohnt sich die staatliche geförderte Altersvorsorge?

Da die Regierung besorgt war, dass die gesetzliche Rente nicht ausreicht, führte sie 2002 die Riester-Rente ein, um die private Altersvorsorge durch Zuschüsse und Steuervorteile zu fördern. Leider hat auch die Riester-Rente einige entscheidende Mängel (auf die wir nun eingehen), wodurch sich die Nettorendite deiner Investition in der Ansparphase auf etwa null reduziert.

Wenn man die Inflation und die Steuern auf die ausgezahlten Renten berücksichtigt, kann sogar ein negatives Ergebnis erzielt werden.

Leider hat auch die Riester-Rente einige entscheidende Mängel (auf die wir im Folgenden eingehen), wodurch sich die Nettorendite deiner Investition in der Ansparphase auf etwa null reduziert. Wenn man die Inflation und die Steuern auf die ausgezahlten Renten berücksichtigt, kann sogar ein negatives Ergebnis erzielt werden.

In Einzelfällen kann es sich aber trotzdem lohnen, staatliche Zuschüsse in Anspruch zu nehmen. Wir zeigen dir, wann und wie, nachdem wir besprochen haben, wer überhaupt Anspruch auf wie viel Zuschuss hat.

Wer kann eine Riester-Rente abschließen?

Jeder, der in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, kann einen Riester-Vertrag abschließen und von den staatlichen Zuschüssen profitieren. Das gilt also für alle Arbeitnehmer, aber auch für Empfänger von Arbeitslosengeld, Eltern in Elternzeit, Pflegekräfte, Vorruheständler und Künstler. Selbstständige oder Personen ohne eigenes Einkommen können als Ehepartner eines Arbeitnehmers mit einem Riester-Vertrag ebenfalls indirekt förderfähig sein.

Riester-Zulagen und Steuervorteile

Riester-Verträge werden auf zwei Arten gefördert: Die direkte Förderung erfolgt durch eine sogenannte 'Altersvorsorgezulage' und die indirekte Förderung durch Steuervorteile.

Bei der Altersvorsorgezulage erhältst du als direkte Grundzulage 175 € pro Jahr und 300 € für jedes Kind, das nach dem 01.01.2008 geboren wurde. Für ältere Kinder beträgt die Zulage 185 €. Diese Zulagen sind an Bedingungen geknüpft: Um die volle Zulage zu erhalten, musst du mindestens 4 % deines jährlichen Bruttogehalts, einschließlich der Zulage, einzahlen.

Du kannst auch von Steuervorteilen profitieren, denn du kannst deine Beiträge zur Riester-Rente mit bis zu 2.100 € pro Jahr von der Steuer absetzen. Es zählt jedoch nur die höhere der beiden Berechnungsarten. Wenn dir der Steuerabzug 800 € sparen würde, die Zulage aber 775 € beträgt, hast du Anspruch auf maximal 800 € Vorteil.

Kritik: Die Nachteile und Kosten der Riester-Rente

Trotz der teilweise hohen Förderungen durch die Altersvorsorgezulage können wir dir in vielen Fällen nicht zum Abschluss eines Riester-Vertrags raten.

Die Rendite vor Kosten ist meist an den aktuell niedrigen Zinssatz gebunden, da die Anbieter garantieren müssen, dass du zumindest deine eingezahlten Beiträge zurückbekommst. Deshalb investieren sie konservativ in festverzinsliche Anlagen. Zudem sind die Kosten relativ hoch (oft 2 % oder mehr), da die Summen eher klein sind und deutsche Versicherer nicht immer effizient arbeiten.

Und obendrein ist die Rente, die du in der Auszahlungsphase erhältst, steuerpflichtig und unterliegt einem sogenannten „Rentenfaktor“. Wir ersparen dir an dieser Stelle die Details, aber das bedeutet, dass die Versicherungsunternehmen bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung nur etwa 60 % dessen auszahlen, was du eingezahlt hast! Das ist ein miserables Geschäft, denn du bekommst deine nominalen Ersparnisse nicht zurück und die Inflation frisst den Rest auf. Es lohnt sich also nur, wenn die Subventionen wirklich riesig sind (z. B. wenn du drei Kinder hast) und dein Einkommen sehr niedrig ist. Im Folgenden zeigen wir, wie Hauseigentümer dies umgehen und diese massive „Rentenfaktor-Steuer“ im Ruhestand vermeiden können.

TIPP: Nutze Riester auf keinen Fall, wenn du planst, vor deinem Ruhestand in ein Land außerhalb der EU oder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) zu ziehen, denn du musst dann alle Zulagen und Steuervorteile zurückzahlen. Zum EWR gehören neben den EU-Staaten auch Island, Liechtenstein und Norwegen.

Wohn-Riester: Eigenheimfinanzierung mit staatlicher Hilfe

Deine beste (und offen gesagt in den meisten Fällen auch einzige) Möglichkeit, Riester sinnvoll zu nutzen, ist das sogenannte „Wohn-Riester“. Wohn-Riester bedeutet schlicht, dass du das Guthaben nutzt, um deine Baufinanzierung zu tilgen oder in ein Eigenheim zu investieren – genauer gesagt in den Kauf, Bau oder altersgerechten Umbau. Einige Anbieter bieten spezielle Riester-Bausparverträge an, aber dazu würden wir im Normalfall nicht raten.

Wir empfehlen in der Regel, deinen Wohn-Riester zu nutzen, um (einen Teil) deines Immobilienkredits zu tilgen oder abzubezahlen. Auf diese Weise entspricht die Rendite deiner Ersparnisse mindestens den Zinsen, die du sparst, und du zahlst keine jährlichen Kosten an die Versicherung.

Konkret sind die guten Nachrichten:

  1. Du kannst Wohn-Riester für jedes Eigenheim in der EU nutzen.

  2. Du kannst deine Immobilie verkaufen und deine Investition auf eine neue Immobilie übertragen.

  3. Du kannst die reguläre Besteuerung vermeiden, wenn du dein Eigenheim bis zum Alter von 85 Jahren besitzt. Wenn du vorher verkaufst, ohne neu zu kaufen, musst du die normale Steuer zahlen, darfst aber die Förderung behalten.

  4. Du vermeidest es, 70 % deines Riesters verrenten zu müssen und umgehst die hohe „Rentenfaktor-Steuer“.

Beachte aber: Wenn du deine Baufinanzierung vor Beginn deines Ruhestands abbezahlst, zahlst du implizit 2 % Zinsen auf den Wohn-Riester-Betrag, den du in dein Eigenheim gesteckt hast. Mit anderen Worten: Dein fiktives Riester-Konto, das du im Ruhestand versteuern musst, wächst um 2 %. Trotzdem ist es fast immer attraktiv, die Hypothek zu reduzieren. Wenn dein Hypothekenzins höher ist als die Riester-Rendite plus 2 % (minus Kosten), ist es sinnvoll, das Riester-Guthaben sofort zur Tilgung zu verwenden.

Beispiel: Wenn der Hypothekenzins 3,5 % beträgt, die Riester-Rendite 1,5 %, die Kosten 1,8 % und der fiktive Aufschlag 2 %, sparst du netto: 3,5 % - (1,5 - 1,8 + 2) % = 1,8 %!

Und wenn du planst, deine Immobilie mindestens bis zu deinem 85. Lebensjahr zu besitzen, zahlst du ohnehin keine Steuern. Dann lohnt es sich bereits, wenn die Nettorendite deines Riester-Vertrags geringer ist als dein Darlehenszins (was fast immer der Fall sein wird).

Hinweis: Du kannst dein Wohn-Riester auch als Anzahlung für deinen Immobilienkauf verwenden. Wir können berechnen, ob das für dich Sinn ergibt.

Altersvorsorge leicht gemacht

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Rürup-Rente (Basisrente): Trotz Steuervorteilen keine gute Alternative

Die Rürup-Rente (oder offiziell: ‚Basisrente‘) ist ursprünglich für diejenigen gedacht, die nicht oder nicht ausreichend durch die gesetzliche Rentenversicherung abgesichert sind. Sie soll vorwiegend eine Grundversorgung für Selbstständige im Alter sicherstellen.

Wie die Riester-Rente ist aber auch dieser ursprünglich gute Ansatz aufgrund der hohen Kosten sowohl in der Anspar- als auch in der Auszahlungsphase und der geringen Rendite mittlerweile ein Verlustgeschäft. Wir schlagen daher vor, lieber Alternativen zu nutzen.

Wer kann einen Rürup-Vertrag abschließen?

Obwohl die Rürup-Rente ursprünglich für Selbstständige und Freiberufler eingeführt wurde, steht sie prinzipiell allen Steuerzahlern offen. Angestellte können sie nutzen, um ihre Rente aufzustocken, bis zur Rürup-Höchstgrenze von 29.344 € abzüglich der Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung.

Formen der Rürup-Rente

Wie bei allen Rentenversicherungen auf Versicherungsbasis gibt es in der Einzahlungsphase drei verschiedene Varianten, aus denen du wählen kannst:

Die klassische Rentenversicherung gibt dir eine 100-prozentige Auszahlungsgarantie. Da diese Art an den noch immer extrem niedrigen Garantiezins gekoppelt ist, wird dir damit leider auch eine minimale Rendite garantiert. Beachte, dass bei der Rürup-Rente, im Gegensatz zur Riester-Rente, die Garantie nach Abzug der Kosten erfolgt. Das heißt, wenn deine Rendite nur die 0,25 % Garantiezinsen beträgt und die Kosten 2 %, bekommst du nicht einmal deine nominalen Beiträge zurück und machst Verluste.

Das Gleiche gilt für die zweite Art der Rentenversicherung: die ‚neue klassische‘ Variante, die Garantien auf einen Teil der Anlagen bietet. Diese Option mag zwar attraktiv erscheinen, hat aber de facto sehr niedrige Renditen, da die negative oder allenfalls geringe Nettorendite des garantierten Teils die Gesamtrendite schmälert. Daher würden wir auch von dieser Version abraten.

Die einzige Option, die wir empfehlen können, sind die Pläne, bei denen du über eine fonds­gebundene Renten­versicherung oder einen Fonds­sparplan direkt und vollständig in kostengünstige Aktien-ETFs investierst.

Steuervorteile mit der Rürup-Rente

Die Rürup-Rente wird nicht direkt vom Staat gefördert, jedoch sind die Beiträge während der Ansparphase zu 100 % steuerlich absetzbar, bis zu 29.344 € pro Jahr für Alleinstehende und 58.688 € für Verheiratete.

Leider überwiegen insgesamt die Nachteile der Rürup-Rente diese auf den ersten Blick sehr attraktiven Steuervorteile.

Nachteile der Rürup-Rente

Es gibt ein paar gewichtige Gründe, warum sich die Rürup-Rente selten lohnt.

Da sind zunächst die hohen Verwaltungskosten: In der Ansparphase hast du im Durchschnitt Kosten von jährlich 2,85 % (wir haben die Kosten aller 44 Anbieter verglichen), was deine Gesamtrendite wahrscheinlich mehr als halbiert, auch wenn du in renditestarke Aktien-ETFs investierst.

Der zweite Nachteil ist die sehr schlechte Rendite in der Auszahlungsphase, die du nicht umgehen kannst. Da die Rendite deiner Ersparnisse in der Auszahlungsphase gesetzlich garantiert sein muss, wird dein Kapital dann sehr konservativ angelegt. Nach Abzug der Kosten bleibt dann nur noch wenig bis gar kein Gewinn über. Hinzu kommt: Viele Menschen, die sich für eine solche private Rentenversicherung entscheiden, haben eine sehr hohe Lebenserwartung. Das erfordert lange Auszahlungszeiträume und sorgt im Umkehrschluss dafür, dass die Auszahlungen für alle mit einer ‚normalen‘ Lebenserwartung niedriger ausfallen. Das alles zusammen läuft auf eine ‚Rentenfaktor-Steuer‘ hinaus. Der Rentenfaktor ist der monatliche Betrag, den du pro 10.000 € Kapital erhältst – aktuell durchschnittlich etwa 22 €. Bei einer Lebenserwartung von 20 Jahren im Ruhestand erhältst du: 22 € x 12 Monate x 20 Jahre = 5.280 €. Statt dein Geld im Ruhestand etwa zu verdoppeln (durch Zinseszinns), erhältst du bei normaler Lebenserwartung kaum mehr als die Hälfte zurück. Nur wer extrem alt wird, profitiert.

Dieser entscheidende Nachteil betrifft sowohl die Riester-Rente als auch die Rürup-Rente. Für Riester bietet sich Wohn-Riester als Lösung an, für Rürup gibt es zurzeit keine ähnlich vorteilhafte Variante.

Leider wiegt diese implizite ‚Rentenfaktor-Steuer‘ schwerer als jeder Steuervorteil, den du dir davon versprichst. Bedenke, dass der tatsächliche Steuervorteil oft viel geringer ist als angenommen. Zwar sparst du heute Steuern, aber im Ruhestand musst du die gesamte Auszahlung (also sowohl deine eingezahlten Beiträge als auch die erwirtschafteten Erträge) voll versteuern.

Dein maximaler Netto-Vorteil liegt daher bei höchstens 45 % – und das auch nur in dem extremen Szenario, dass du heute über 275.000 € verdienst, im Alter aber weniger als rund 10.000 € zur Verfügung hast. Doch selbst dieser theoretische Höchstwert liegt noch unter den Kosten, die durch einen schlechten Rentenfaktor entstehen – wir sprechen hier von einer effektiven Belastung von etwa 70 %.

Betriebliche Altersvorsorge: Warum sie sich oft nicht lohnt

Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist ein Sammelbegriff für verschiedene Formen der Altersvorsorge über den Arbeitgeber. Ursprünglich handelte es sich dabei um separate Unterstützungskassen oder Direktzusagen der Unternehmen, die von professionellen Fondsmanagern gut verwaltet und sorgfältig angelegt wurden. Diese Fonds verteilten auch das Risiko der Langlebigkeit auf alle Teilnehmer/innen. Sie haben also zwei große Vorteile und sind in der Regel sehr vorteilhaft für dich. Leider werden diese Pläne immer seltener, da sich die Unternehmen um die Haftung und Verbindlichkeit für diese Fonds sorgen. Die typischste Form der betrieblichen Altersvorsorge ist daher heutzutage die Direktversicherung.

Schwächen der betrieblichen Altersvorsorge

Diese Direktversicherung leidet unter denselben Schwächen wie die anderen freiwilligen Rentenoptionen: hohe Kosten und niedrige Renditen. Außerdem leistest du dadurch geringere Beiträge zur gesetzlichen Rente. dabei hat diese eine positive Nettorendite, die bei dem derzeitigen Zinsniveau höher ist als die der betrieblichen Altersvorsorge. Und wenn du einen neuen Job anfängst und den Arbeitgeber wechselst, verlierst du außerdem deine Zuschüsse, es sei denn, der neue Arbeitgeber bietet zufällig denselben Versicherungsvertrag an oder übernimmt deinen bestehenden Vertrag. Rein rechtlich ist eine solche Übertragung zwar gewährleistet, stellt sich in der Praxis aber meistens als schwer bis unmöglich dar. Deine hohen Abschlusskosten sind somit beim Jobwechsel meist verloren.

Informiere dich vor Abschluss einer Direktversicherung genau, denn in der Regel ist das eine der schlechtesten Entscheidungen, die du für deine Altersvorsorge treffen kannst. Stattdessen solltest du Alternativen in Betracht ziehen, z. B. eine private Rentenversicherung als langfristigen, steuerlich effizienten ETF-Sparplan oder das Sparen für ein Eigenheim oder eine Immobilie als Kapitalanlage.

Wie funktioniert die betriebliche Altersvorsorge (bAV)?

Bei einer betrieblichen Altersvorsorge in Form einer Direktversicherung zahlst du einen monatlichen Beitrag direkt aus deinem Bruttogehalt ein. Weil du dabei einen Teil deines Bruttoeinkommens in deine zukünftige Altersvorsorge investierst, wird das als ‚Entgeltumwandlung‘ bezeichnet. Beiträge bis zu 322 € im Monat sind sozialversicherungsfrei und für bis zu 644 € pro Monat musst du keine Steuern zahlen. Diese beiden Höchstgrenzen gelten für 2025; sie werden jährlich angepasst.

Da auch dein Arbeitgeber so Sozialabgaben spart, ist er verpflichtet, deine Einzahlung mit mindestens 15 % deines Beitrags aufzustocken. Wenn du Glück hast, beteiligt sich dein Arbeitgeber in größerem Umfang.

Am Ende der Ansparphase – in der Regel bei Eintritt in den Ruhestand – und mit Beginn der Auszahlungsphase erhältst du eine monatliche Rente, auf die du dann Steuern und Sozialversicherungsbeiträge zahlen musst, einschließlich des normalerweise vom Arbeitgeber übernommenen Anteils. Alternativ kannst du manchmal auch zu Rentenbeginn einen kompletten oder teilweisen Pauschalbetrag wählen.

Nachteile der betrieblichen Altersvorsorge

Die gravierenden Nachteile machen die betriebliche Altersversorgung über eine Direktversicherung zu einem der unattraktivsten Vorsorgeprodukte:

  • Hohe Abschlusskosten bedeuten, dass eine negative Rendite beinahe garantiert ist, wenn du den Arbeitsplatz wechselst und deinen bestehenden Vertrag kündigst. Die Zuschüsse entfallen in den meisten Fällen, es sei denn, dein neuer Arbeitgeber bietet zufällig dasselbe Programm an.

  • Deine Ersparnisse werden nicht gut angelegt, da es gesetzliche Vorschriften gibt, die Arbeitgeber dazu zwingen, die Anlagemöglichkeiten auf Produkte zu beschränken, die als sicher gelten. Nach Abzug der Kosten bedeutet dies, dass die Rendite beim aktuellen Garantiezinssatz gegen null geht. Auf jeden Fall sind die Renditen weitaus geringer als bei Direktinvestitionen in Aktien oder ETFs.

  • Deine Ersparnisse werden nicht gut angelegt, da es gesetzliche Vorschriften gibt, die Arbeitgeber dazu zwingen, die Anlagemöglichkeiten auf Produkte zu beschränken, die als sicher gelten. Nach Abzug der Kosten bedeutet dies, dass die Rendite beim aktuellen Garantiezinssatz gegen null geht. Auf jeden Fall sind die Renditen weitaus geringer als bei Direktinvestitionen in Aktien oder ETFs.

  • Die steuerlichen Vorteile, die du erhältst, sind keine echten Vorteile – sie sind de facto Darlehen, die du im Ruhestand über Steuern und Sozialabgaben zurückzahlen musst.

  • Da du keine Sozialversicherungsbeiträge auf deinen bAV-Beitrag zahlst, zahlst du auch weniger in die gesetzliche Rentenversicherung ein und sammelst so weniger Rentenpunkte. Wenn wir die Zahlen durchgehen, stellen wir fest, dass die daraus resultierenden Verluste überraschend hoch sein können, da die gesetzliche Rente keine zusätzlichen Kosten und eine zu erwartete Rendite in der Größenordnung der Inflationsrate hat.

Wir raten dir, genau zu prüfen, ob es sich für dich wirklich lohnt, eine betriebliche Altersvorsorge abzuschließen.

Tipp: Die meisten Personen, mit denen wir sprechen, denken, ihr Arbeitgeber zahle die Zuschüsse als Extra, aber das ist selten der Fall. In der Regel handelt es sich dabei nur um Stundungen von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen, die du letztlich aus eigener Tasche bezahlst. Erfahre mehr über die Nachteile der betrieblichen Altersvorsorge

Altersvorsorge über private Rentenversicherungen bietet die größten Chancen

Wir haben dir also gezeigt, warum die gesetzliche Rente nicht ausreichen wird, um deinen Lebensstandard im Alter zu halten. Gleichzeitig haben wir dir auch gesagt, dass die staatlich geförderten Formen des Sparens für den Ruhestand in den meisten Fällen nicht viel Sinn ergeben. Was nun? Wie kannst du deine Rentenlücke dann noch schließen?

Unserer Meinung nach ist eine klug gewählte private Rentenversicherung die beste Antwort auf diese Frage, denn sie ermöglicht es dir, Steuervorteile mit einer ordentlichen Rendite zu kombinieren.

Eine private Rentenversicherung mit ETFs: die vielversprechendste Ergänzung deiner Altersvorsorge

Die traditionellen klassischen und die überarbeiteten ‚neuen klassischen‘ Versionen der privaten Altersvorsorge leiden unter denselben Schwächen, die bereits für Riester und Rürup beschrieben wurden: niedrige Renditen, da die vollen oder teilweisen Beitragsgarantien die Investition in niedrig verzinste Anlagen wie Staatsanleihen erzwingen.

Für eine sichere finanzielle Zukunft solltest du stattdessen eine ETF-basierte private Rentenversicherung nutzen, um in breit gestreute Aktienindizes zu investieren. Langfristig bringen sie eine Rendite in der Größenordnung von jährlich 6–7 %, in der Vergangenheit lag sie sogar noch höher. Eine optimierte Allokation kann sogar ca. 8 % erreichen. 

Das Schöne an ETFs ist, dass sie auf lange Sicht ziemlich sicher sind. Der einfache Grund dafür ist, dass Aktien mit der Wirtschaft wachsen, da die Unternehmen mit der Gesamtwirtschaft wachsen. Kurzfristig können sie unter Volatilität leiden, beispielsweise wenn die Aussichten unsicher sind, was sich dann in Neubewertungen der Unternehmen und Kursschwankungen niederschlägt. Mit der Zeit verliert dies jedoch an Bedeutung, da der zugrunde liegende Wert immer weiter wächst. Die folgende Abbildung veranschaulicht dies sehr schön.

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Wie solltest du deine private Altersvorsorge investieren?

Deshalb empfehlen wir dir, für deine Altersvorsorge in ETFs zu investieren. Langfristig gesehen bieten Aktienindizes die beste Mischung aus Rendite und Sicherheit – mindestens 10 bis 15 Jahre solltest du also investieren. Je länger, desto besser. Das Beste daran ist:

  1. Diese Investitionen in ETFs sind sehr preiswert. Mit nur 0,1 bis 0,2 % jährlich sind die Kosten viel niedriger als bei Investmentfonds oder anderen Lösungen, die in der Vergangenheit verwendet wurden.

  2. Auch aus der steuerlichen Perspektive ist die Altersvorsorge über eine ETF-basierte private Rentenversicherung eine sehr attraktive Lösung. Wenn du ETFs direkt hältst, musst du im Prinzip jedes Mal Kapitalertragssteuer zahlen, wenn du umschichtest oder verkaufst und dabei einen Gewinn machst. Bei einer privaten Rentenversicherung zahlst du nur einmal Steuer, wenn du das Geld entnimmst, da die private Rentenversicherung als eine Art Steuerklammer fungiert. Und wenn du die Versicherung länger als 12 Jahre hältst und dir dein Kapital erst nach deinem 62. Lebensjahr auszahlen lässt, ist sogar nur die Hälfte deiner Gewinne steuerpflichtig. Außerdem werden deine Steuern zu jedem Zeitpunkt auf 85 % des Gewinns reduziert.

Die folgende Grafik zeigt den Vorteil einer privaten Rentenversicherung gegenüber der direkten Investition in ETFs unter Berücksichtigung der anfallenden Kosten:

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Das Ideal: Eine kostengünstige ETF-Rentenversicherung

Auf Grundlage vieler Simulationen und Berechnungen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die potenziell attraktivste Form der zusätzlichen Altersvorsorge eine ETF-basierte private Rentenversicherung ist. Mit dieser Art von Altersvorsorgeplan bekommst du zwar keine Garantien, aber wenn du dich für einen breiten Index entscheidest und den Kurs hältst, kannst du langfristig eine sehr hohe Rendite erzielen.

Daher empfehlen wir, die Option einer ETF-basierten privaten Rentenversicherung als langfristigen Sparplan in Betracht zu ziehen, damit du so langfristig von einer hohen Rendite profitieren kannst.

Entscheidend ist außerdem, dass du einen kostengünstigen Anbieter wählst. Jährliche Kosten von 1,7 % bei einer Rendite von 6 bis 7 % klingt zunächst recht günstig. Aber über 30 Jahre hinweg könntest du deinen Gewinn verdoppeln, wenn du einen Anbieter mit nur 0,7 % Kosten wählst.

Das Problem bei den meisten Anbietern, die wir geprüft haben – eigentlich bei fast allen –, sind die vergleichsweise hohen Kosten (inklusive teurer Abschlussgebühren) und das Fehlen einer fundierten Portfolio-Beratung.

Deshalb haben wir uns entschieden, unser eigenes Produkt zu entwickeln: mit einfachen, transparenten Kosten und sorgfältig ausgewählten ETFs. Wir bieten Portfolios, die genau auf deine Ziele zugeschnitten sind, ergänzt durch eine Auswahl weiterer ETFs. Hinzu kommen Funktionen wie der jederzeitige Zugriff auf deine Daten, Vertragsanpassungen zu minimalen Kosten und automatisches Rebalancing.

Du hast auch die Möglichkeit, eine sogenannte ‚fondsgebundene Rentenversicherung‘ abzuschließen. Doch anders als beim direkten Kauf eines ETFs wird dein Vermögen hier in einen Fonds der Versicherung investiert oder die Wertentwicklung an einen Index gekoppelt. Wir sehen in der Praxis leider viele Beispiele von Fonds, die deutlich schlechter abschneiden als vergleichbare ETFs und obendrauf noch höhere Kosten verursachen. Auch schlecht konstruierte und überteuerte Indizes sind uns dabei oft begegnet.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass du wählen kannst, ob du eine monatliche Rente oder verschiedene Einmalzahlungen erhalten möchtest. Der Vorteil einer Einmalzahlung besteht darin, dass das Geld weiterhin investiert bleibt und vom Steuervorteil profitiert, während das Risiko reduziert wird, und du einen größeren Teil des Vermögens in festverzinsliche Anlagen umschichten kannst. Der Vorteil einer Rente aus einem privaten Rentenplan besteht darin, dass sie von sehr niedriger Besteuerung profitiert, jedoch dem Rentenfaktor „Steuer“ nicht entgeht. Später im Leben, zum Beispiel ab 75 oder 80 Jahren, kann es eine Option sein, einen Teil des Vermögens in eine solche Rente zu überführen, wenn du die zusätzliche Sicherheit benötigst.

Immobilienrente: Eigenheim oder Kapitalanlage als Altersvorsorge?

Obwohl Immobilien formell nicht zum Drei-Säulen-System gehören, sollte man sie als eine wesentliche Säule betrachten.

Im eigenen, schuldenfreien Zuhause zu leben, kann etwa ein Drittel deiner Ausgaben einsparen – bei niedrigem Einkommen sogar noch mehr! Da es sehr teuer ist, eine stetige Einkommensquelle (wie eine Rente) aufzubauen, ist die sichere Reduzierung deiner Ausgaben extrem hilfreich.

Beispiel: Wenn meine Miete 1.000 € beträgt und ich eine Rente kaufen müsste, um diese zu decken, müsste ich bei einem Rentenfaktor von 22 etwa 454.545 € ansparen. Leider ist die Rente fix, aber die Miete steigt. Wenn die Miete jährlich um 3 % steigt, verdoppelt sie sich in 23-24 Jahren! Du bräuchtest also viel mehr Kapital. Bis zu doppelt so viel wie berechnet. Denk auch daran: Das sind aktuelle Euro – bis du in Rente gehst, könnte die Rente schon deutlich höher sein.

Eine Immobilie als Kapitalanlage zu kaufen, ist ebenfalls eine sehr gute Option, auch wenn deine Strategie hier normalerweise etwas anders aussieht. Wenn du das Darlehen für eine Investment-Immobilie abbezahlst, musst du auf deine Mieteinnahmen in der Regel Einkommensteuer zahlen.

Bei einer vollständig abbezahlten Immobilie sinkt dein Brutto-Cash-Ertrag auf etwa 2,5% (3% Mietrendite minus Instandhaltung), während deine Wertsteigerung bei etwa 3% liegt. Um von deinen Mietimmobilien leben zu können, ist es klüger, dein Portfolio regelmäßig zu erneuern. So hältst du die absetzbaren Zinsen und Abschreibungen hoch und kannst dir einen Teil der Wertsteigerung auszahlen lassen. Außerdem kann es im hohen Alter mühsamer werden, Mietern hinterherzulaufen und sich um die Instandhaltung zu kümmern.

Die optimale Strategie ist oft: Sorge dafür, dass du im Alter eine eigene Immobilie hast, oder genug Vermögen (vorzugsweise in einem ETF-Sparplan), um davon zu leben – und die Miete bezahlen zu können –, ohne eine teure Rentenversicherung (Annuity) kaufen zu müssen.

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