Rürup-Rechner: Ist die Rürup-Rente für dich geeignet?
Finde heraus, warum eine Rürup-Rente in den meisten Fällen keine gute Idee ist und berechne, ob sich dein Rürup-Vertrag überhaupt noch lohnt.Veröffentlicht am 6. Okt. 2023 . Aktualisiert vor 15 Tagen
Inhaltsverzeichnis
- Deine Rürup-Rente
- Die Rürup-Rente im Vergleich zu einer privaten Altersvorsorge
- Die wichtigsten Punkte zu Rürup
- Die Funktionsweise der Rürup-Rente im Überblick
- Steuervorteile von Rürup
- Anlagemöglichkeiten für die Einzahlungsphase der Rürup-Rente
- Rürup: Die Auszahlungsphase und der Rentenfaktor
- Die wichtigsten Vor- und Nachteile der Rürup-Rente
- Die Effektivkosten
- Hinterbliebenen- und Erwerbsminderungsrente mit Rürup
- Was passiert, wenn du ins Ausland ziehst?
Lass uns berechnen, ob sich ein Rürup-Vertrag für dich lohnt
Deine Rürup-Rente
Mit deinem monatlichen Beitrag von 400 € kannst du damit rechnen, dass du einen Gesamtbetrag von 774.759 € im Alter von 67 Jahren angespart hast. Auf diesen Betrag muss ein voraussichtlicher Steuersatz von 23,83 % gezahlt werden. Danach kommt es zur Umwandlung in eine Rente, d. h. in eine Leibrente, die während des gesamten Ruhestands ein monatliches Nettoeinkommen von voraussichtlich 1.770 € bringt.
Der Wert dieser Rente hängt davon ab, wie lange du im Ruhestand lebst. Wenn du bis 95 lebst, bekommst du so viel ausbezahlt, wie du nominell eingezahlt hast. Wenn du die normale Lebenserwartung von 20 Jahren erreichst, würdest du 65 % des von dir angesparten Vermögens erhalten.
Die Rürup-Rente im Vergleich zu einer privaten Altersvorsorge
Mit der kostengünstigen Altersvorsorge von Pensionfriend kannst du damit rechnen, einen Gesamtbetrag von 774.386 € im Alter von 67 nach Abzug der Steuern anzusparen. Dieser angesammelte Betrag ist bei einer privaten Altersvorsorge höher als bei einer Rürup-Rente bei den meisten Kostenmodellen, wenn man jung ist. Aber bei den sehr seltenen niedrigen Rürup-Kostenmodellen und in einem eher hohen Alter kann das angesammelte Rürup-Vermögen im Ruhestand höher sein.
Abbildung 1. Der Vermögenswert der Rürup-Rente im Vergleich zur privaten Altersvorsorge
Bedeutet das, dass die Rürup-Rente besser ist? Nein. Die Rürup-Rente muss in eine Leibrente umgewandelt werden, und das bedeutet, dass das Geld im Grunde nicht mehr gewinnbringend angelegt wird. Im Gegensatz dazu kann die private Rentenversicherung investiert werden, deshalb wächst die Kurve der privaten Altersvorsorge in der obigen Grafik auch nach der Verrentung weiter.
Mit der privaten Rentenversicherung kannst du dir also eine höhere monatliche Rente auszahlen lassen, wie die folgende Abbildung zeigt:
Abbildung 2. Die Rentenauszahlung der Rürup-Rente im Vergleich zur privaten Rentenversicherung
Die in der Regel geringere Rürup-Rente wird grundsätzlich unbefristet, also bis zum Tod, ausgezahlt. Das ist auch nicht schwer: Beim aktuellen durchschnittlichen Rentenfaktor von 22 erhält man 12*22/10.000 = 2,64 % jedes Jahr. Wenn du stattdessen das Vermögen aus deiner privaten Rentenversicherung weiter investierst und langfristig Zinsen von über 5 % und im Durchschnitt 8 % erzielst, kannst du es dir leisten, deutlich mehr abzuheben und trotzdem deinen Vermögensbestand wachsen zu sehen.
Beachte außerdem, dass die Rürup-Rente dann mit deinem Einkommensteuersatz besteuert wird. Stattdessen wird die Auszahlung aus privater Rentenversicherung als Kapitalauszahlung behandelt und unterliegt einem niedrigeren Steuersatz. Nur die Kapitalgewinne sind steuerpflichtig und diese Gewinne werden um 15 % und nochmals um 50 % gemindert, bevor sie deinem Einkommensteuersatz unterliegen.
Solltest du wirklich schlechte Renditen erzielen, besteht die Möglichkeit, dass du die Rente aus deiner privaten Altersvorsorge etwas kürzen musst. In jedem Fall kannst du dich jederzeit dafür entscheiden, dein verbleibendes Vermögen aus privater Rentenversicherung in eine Leibrente umzuwandeln.
Die Umwandlung deines Vermögens aus einer privaten Rentenversicherung in eine Leibrente zu einem späteren Zeitpunkt hat den Vorteil, dass die Besteuerung einer Rente aus privater Altersvorsorge mit zunehmendem Alter sinkt. Beispielsweise wird im Alter von 76 Jahren dein Steuersatz für eine Rente vorab mit 10 % multipliziert! Wenn dein Steuersatz also 30 % beträgt, würdest du nur 10 % × 30 % = 3 % auf die Rente zahlen, was viel niedriger ist als die Steuer auf die Rürup-Rente.
Wenn du weiter investierst, kannst du einem hinterbliebenen Ehepartner oder einem anderen Erben eine beträchtliche Summe hinterlassen, wie in Abbildung 3 dargestellt.
Abbildung 3. Der Gesamtbetrag aus Rürup-Rente vs. privater Altersvorsorge ist abhängig von der Lebenserwartung
Unterm Strich: Ein teurer Rürup-Vertrag sollte auf jeden Fall vermieden werden. Wenn du dich für diese Option entscheidest, können wir dir einen günstigen Rürup-Vertrag anbieten. Die Steuerersparnis gleicht die Kosten, die entstehen, in keiner Weise aus! Die Rürup macht also nur dann Sinn, wenn du im Alter ein festes Grundeinkommen brauchst. Das kann vor allem dann der Fall sein, wenn man nur über geringe Ersparnisse verfügt oder kein Wohneigentum besitzt – und damit höhere Ausgaben hat. In vielen Fällen ist eine Immobilie als Kapitalanlage oder gar der Kauf eines Eigenheims eine bessere Lösung, um ein festes Einkommen zu erzielen im Vergleich zur klassischen Rürup-Rente. Auch im fortgeschrittenen Alter gilt es, über eine Einzahlung in die Deutsche Rentenversicherung nachzudenken. Ab einem Alter von etwa 50 Jahren bringt das eine bessere Rendite als das Ansparen für eine Rente.
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Den Rürup-Vertrag kündigen
Leider kannst du deinen Rürup-Vertrag nicht kündigen, d. h. du kannst dein Vermögen nicht aus einem Rürup-Vertrag herausnehmen, in den du bereits eingezahlt hast. Allerdings kannst du die Beitragszahlungen einstellen. Überprüfe die Effektivkosten für deine letzten Beiträge und nutze diese im obigen Rürup-Rechner, um herauszufinden, ob es sich lohnt, deinen Vertrag fortzuführen oder ob du deine Beiträge lieber in unsere kostengünstige private Altersvorsorge umleiten solltest.
Die wichtigsten Punkte zu Rürup
Die Rürup-Rente richtet sich an Selbstständige, kann aber von jedem, der unter der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung liegt, zur Aufstockung der Rente genutzt werden.
Die meisten Versicherungsgesellschaften bieten sehr teure Produkte an, die deine Rente stark schmälern. Selbst die weniger teuren Produkte sind unattraktiv, weil die Auszahlung in Form einer Leibrente erfolgen muss.
Diese erforderlichen Annuitäten führen zu einer sehr schlechten Gesamtrendite. Für einen 50-Jährigen mit durchschnittlicher Lebenserwartung bringt ein Rürup-Vertrag über den gesamten Zeitraum eine Rendite von etwa 3,5 %, selbst wenn er in der Aufbauphase eine Rendite von 8 % (bei geringen Kosten von 1 %) erzielt. Hierbei wird von einem maximalen Steuervorteil von 45 % bei Erwerbstätigkeit und einem Steuersatz von 0 % im Ruhestand ausgegangen. Bei einer ausgeglichenen Steuersituation, bei gleichem Steuersatz im Ruhestand, sinkt die Rendite auf etwa 0,3 %.
Daher ist eine kostengünstige private Altersvorsorge oft attraktiver als Rürup, es sei denn, du brauchst wirklich eine Leibrente.
Für Selbstständige empfehlen wir im späteren Lebensalter (etwa ab dem 50. Lebensjahr) freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rente, um eine Rente zu erhalten, die dann mit der Inflation wächst – im Gegensatz zur Rürup-Rente.
Wenn du dich für Rürup entscheidest, wähle eine kostengünstige Variante und eine renditestarke Anlage. Wir können diesbezüglich beraten.
Auf den ersten Blick ist Rürup eine attraktive Möglichkeit, die Rente aufzubessern, aber in der Praxis ist es keine sinnvolle Wahl, da die Kosten in der Regel sehr hoch sind und die Auszahlung zu gering, da man gezwungen ist, im Ruhestand eine sehr niedrig verzinste Leibrente zu beziehen.
Die Funktionsweise der Rürup-Rente im Überblick
Die Rürup-Rente ist für diejenigen gedacht, die nicht – oder nicht ausreichend – durch die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) abgesichert sind. Jeder kann bis zu einem bestimmten Höchstbetrag in eine Rürup-Rente einzahlen, von dem aber die geleisteten GRV-Beiträge abgezogen werden.
Betrachte folgendes Beispiel: Derzeit beträgt der maximale jährliche Rürup-Beitrag 29.344 €. Wenn du jährlich 8.983,30 € in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlst (und das ist häufig der Fall), dann kannst du insgesamt bis zu 19.140,20 € jährlich in die Rürup-Rente einzahlen. Zu beachten ist, dass der Beitrag von 8.983,30 € zur gesetzlichen Rentenversicherung nur der Anteil des Arbeitnehmers ist.
Der Hauptvorteil der Rürup-Rente besteht darin, dass die Beiträge inzwischen zu 100 % bis zu einem Höchstbetrag von 29.344 € steuerlich absetzbar sind.
Die Rürup-Rente ist ein Vertrag zwischen dir und einem Versicherungsunternehmen. Die Rürup-Rente kann nicht vor dem 62. Lebensjahr ausgezahlt werden (bei Vertragsabschluss vor 2012 vor dem 60. Lebensjahr), und der Rürup-Vertrag ist weder kündbar noch übertragbar, beleihbar oder vererbbar. Du kannst weniger Beiträge zahlen oder die Beitragszahlung einstellen.
Steuervorteile von Rürup
In der sogenannten Ansparphase sind die Beiträge größtenteils ab 2023 sind zu 100 % steuerlich abzugsfähig, sodass du auf den Teil deines Einkommens, den du in deine Rürup-Rente einzahlst, keine Einkommensteuer zahlen musst.
In der Auszahlungsphase werden derzeit 84 % der Rente besteuert, wobei dieser Wert bis 2040 jährlich um 1 % steigt. In diesem Jahr musst du dann 100 % deiner Rente versteuern. Auf deine Auszahlungen musst du keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen.
Anlagemöglichkeiten für die Einzahlungsphase der Rürup-Rente
Die Rente kann als 1) klassische Variante, 2) fondsgebundene Variante oder 3) Fondssparplan aufgebaut werden.
Die klassische Variante hat einen garantierten Zinssatz während der Einzahlungsphase. Leider liegt der Garantiezins für diejenigen, die sich jetzt entscheiden müssen, derzeit bei nur 0,25 % (2024), was im Vergleich zu anderen Anlageformen ein Minimum ist und weit unter den Kosten liegt, die die Versicherungsgesellschaften verlangen. Damit geht ein erheblicher Teil des eingezahlten Betrages bereits in der Ansparphase verloren.
Bei der fondsgebundenen Rente ist die Rendite der Ersparnisse (nach Abzug der Kosten) direkt an die Wertentwicklung einer gewählten Anlageform gekoppelt. Folglich ist diese Option wahrscheinlich mit einer viel höheren Rendite, aber auch einem viel höheren Risiko verbunden. Es ist wichtig, den Investmentfonds mit Bedacht auszuwählen. Über lange Zeiträume hinweg überwiegt die hohe Rendite eindeutig das Risiko, da es relativ gering wird.
Der Fondssparplan ähnelt der investmentfondsgebundenen Variante, mit dem Unterschied, dass die Einzahlungen direkt in ETFs oder bestimmte Investmentfonds angelegt werden. Dadurch kannst du die Auswahl und Aufteilung auf die verschiedenen Fonds problemlos ändern. Einige Pläne ermöglichen außerdem, die Zusammensetzung des Portfolios automatisch zu verwalten.
Rürup: Die Auszahlungsphase und der Rentenfaktor
Der Beginn der Rentenzahlung muss zwischen 62 (60, wenn der Rürup-Vertrag vor 2012 abgeschlossen wurde) und 85 Jahren liegen. Alle Auszahlungen erfolgen in Form einer Leibrente: eine Einmalzahlung ist nicht möglich.
Die Höhe der Rente, die du bekommst, wird bei Vertragsabschluss nicht festgelegt. Du erhältst jedoch einen garantierten „Rentenfaktor“, der den Mindestbetrag festlegt, den du pro 10.000 €, die du bei Rentenbeginn angespart hast, als Rente erhalten kannst.
Der garantierte Rentenfaktor liegt derzeit in der Größenordnung von 22 im Alter von 67 Jahren. Das bedeutet, dass du für jede 10.000 €, die du angespart hast, eine Rente von 22 € pro Monat oder 264 € jährlich bekommst. Wenn du das 87. Lebensjahr erreichst, erhältst du eine garantierte Rente von 5.280 €. Mit anderen Worten: Die Garantie ist nur ein Bruchteil der eingezahlten Beträge und kann nicht mit der Inflation mithalten.
In der Auszahlungsphase bekommst du einen „aktuellen“ Rentenfaktor, der den zusätzlichen Vorteil der sogenannten „Überschussbeteiligung“ beinhaltet. Wenn die Versicherungsgesellschaft Personen mit einer sehr hohen Lebenserwartung versichert hat, bedeutet dies, dass du von dieser Überschussbeteiligung nur sehr wenig und in jedem Fall erst sehr spät im Leben profitieren wirst.
Die wichtigsten Vor- und Nachteile der Rürup-Rente
Eine Rürup-Rente reicht ein Leben lang. Der Steuerabzug bei der Einzahlung wird durch die Steuern bei der Auszahlung ausgeglichen, wenn dein Steuersatz gleich bleibt. Nur wenn dein Steuersatz im Ruhestand niedriger ist, hast du tatsächlich einen Steuervorteil.
Genau wie bei einer normalen Rente kann das in der Ansparphase aufgebaute Kapital nicht entzogen werden, d. h. bei Erwerbslosigkeit oder Bedürftigkeit kannst du Sozialleistungen beziehen und deine zukünftigen Rürup-Rentenansprüche bleiben erhalten, genau wie bei deiner GRV.
Genauso wie bei einer normalen Rente kannst du nicht auf das Kapital zugreifen und es kann auch nicht vererbt werden. Wenn das also der Zweck ist, solltest du Rürup nicht in Anspruch nehmen.
Die Nachteile der Rürup-Rente bestehen in hohen Gebühren der Versicherungsgesellschaften und vor allem in der obligatorischen Leibrente. Diese können einen großen Teil der Rendite und bei vielen konservativen Anlageformen auch einen Teil der Beiträge auffressen.
Die Effektivkosten
Die Gebühren für die Rürup-Rente während der Ansparphase setzen sich aus Abschluss- und Vertriebsgebühren sowie Verwaltungskosten zusammen.
Bei den Abschluss- und Vertriebsgebühren handelt es sich im Wesentlichen um die Provision für den Vertragsabschluss. Obwohl oft ein Teil an einen Vermittler gezahlt wird, wenn du das Produkt direkt abschließt, zahlst du diese Gebühr ebenfalls. Diese Gebühren werden als Prozentsatz des von dir erwarteten Gesamtbeitrags für den Vertrag festgelegt. Diese Kosten werden erhoben und zu gleichen Teilen auf die ersten fünf Jahre der Vertragslaufzeit verteilt – das ist eine gesetzliche Vorgabe: § 1 Absatz 1 Satz 1 Nr. 8 AltZertG. Du musst diese Gebühren auch dann zahlen, wenn du nach dem ersten Jahr keine Beiträge mehr einzahlst. Diese Kosten können die Rendite erheblich schmälern, insbesondere wenn du nach ein paar Jahren deine Beiträge reduzierst oder einstellst, da die Gebühr so berechnet wird, als würdest du alle Beiträge einzahlen. Außerdem sind jedes Jahr bis zum Renteneintritt die festen Verwaltungskosten aus dem Vertrag zu zahlen.
Die Verwaltungskosten setzen sich in der Regel wie folgt zusammen: ein Festbetrag (z. B. 24 € pro Jahr) und ein Prozentsatz des Vertragsguthabens, der jedes Jahr als Vermögensverwaltungsgebühr abgezogen wird.
Um die Gesamtkosten zu ermitteln, ist jeder Vertrag mit einer Effektivkostennummer versehen, die angibt, um wie viel die oben genannten Gebühren die jährliche Rendite schmälern. Wenn die Fonds in deinem Vertrag etwa eine Bruttorendite von 5 % anstreben und dein Vertrag 1,5 % Effektivkosten hat, hast du eine Nettorendite von 3,5 %. Sie kann zum Vergleich verschiedener Verträge herangezogen werden, da sie die Auswirkungen aller Gebühren auf die Rendite darstellt. In der Regel liegen die Effektivkosten im Bereich von 3 %, aber es gibt auch Beträge zwischen 4,5 % und 0,6 %.
Auch bei den Vermögensverwaltungsgebühren ist Vorsicht geboten. Die Effektivkosten für fondsgebundene Produkte hängen von den Vermögensverwaltungsgebühren ab (diese werden in der Regel als Prozentsatz des aufgebauten Kapitals oder des Nettoinventarwerts (NAV) berechnet). In den Produktinformationsblättern wird dieser Prozentsatz als „Prozentsatz des gebildeten Kapitals“ bezeichnet. In den Produktinformationsblättern geben die meisten Versicherungsgesellschaften die Effektivkosten mit den höchsten Fondskosten an, während andere den Fonds mit den niedrigsten Kosten berücksichtigen, was einen großen Unterschied bewirken kann.
Hinweis: Während des Ruhestands (Auszahlungsphase) fallen außerdem einmalige Verwaltungskosten an, die in der Regel bei etwa 1,75 % liegen, einige Gesellschaften erheben eine zusätzliche Gebühr auf das Endguthaben.
Hinterbliebenen- und Erwerbsminderungsrente mit Rürup
In einem Rürup-Vertrag sind deine Angehörigen im Todesfall nicht automatisch abgesichert (also keine eingebaute Erbschaft). Es besteht die Möglichkeit, gegen eine Gebühr eine Hinterbliebenenrente und/oder eine Berufsunfähigkeitsrente zu wählen. Die Hinterbliebenenrente schließt Ehegatten (verheiratet) und kindergeldberechtigte Kinder mit ein. Alternativ (und ebenfalls gegen eine Gebühr) können sie bei deinem Tod einen Anspruch auf das aufgebaute Rentenkapital geltend machen. Vor allem für deinen Partner ist es sinnvoll, sich für eine Hinterbliebenenrente zu entscheiden, anstatt ein allgemeines Erbe zu hinterlassen, da bei dieser Option das Risiko der Langlebigkeit deines Partners abgedeckt und mit anderen Versicherten geteilt wird. Es ist jedoch wichtig, die Kosten zu berücksichtigen.
Wenn du einen Vertrag mit Berufsunfähigkeitsschutz wünschst, kann dieser auch gesondert abgeschlossen werden, was zusätzliche Kosten verursacht. Solche Verträge sollten jedoch nicht kombiniert werden, da für die Notwendigkeit der beiden Versicherungen unterschiedliche Argumente sprechen und es sein kann, dass du im Laufe der Zeit, die eine Versicherung wechseln möchtest und die andere nicht, was schwierig wäre, wenn sie zusammen abgeschlossen werden.
Was passiert, wenn du ins Ausland ziehst?
Wenn du Deutschland in der Ansparphase verlässt, kannst du im Prinzip weiter in deinen Rürup-Vertrag einzahlen, da es sich um private Verträge handelt. Solange du aber keine deutschen Steuern zahlst, kannst du deine Beiträge in Deutschland nicht steuerlich absetzen. Möglicherweise gibt es in dem Land, in das du ziehst, Steuervorteile, aber das ist unwahrscheinlich. In jedem Fall kannst du deine Zahlungen aussetzen.
Was die Besteuerung bei der Auszahlung im Ruhestand angeht, hängt es auch davon ab, ob das Land ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Deutschland unterzeichnet hat. Wenn der Staat ein (Doppel-)Steuerabkommen hat, zahlst du nur die Steuer des Landes, in dem du wohnst (Wohnsitzprinzip). In anderen Fällen kann es sein, dass du sowohl die Steuern deines Wohnsitzlandes als auch die deutschen Steuern zahlen musst.